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Wax and the City – die Pobacken-Konspiration.

Juli 2nd, 2010|2 comments

“Ziehen sie schonmal hose und schlueppi aus!”
Oha. Schlueppi. Hat sie mich grade gesiezt UND gleichzeitig ‘schlueppi’ gesagt? Cindy (den namen haette ich mir schoener nicht ausdenken koennen) hatte schoenes langes braunes haar und dazu passend ein schoenes braunes gesicht. Also schwarz war sie nicht, aber uebermaessig gut gebraeunt. Ihre augenbrauen waren stark nachbearbeitet. Ich fand, dass der job depiladora gut zu ihr passte.
“Waren sie schonmal hier, frau mueller?”
“Ja. Ein mal. Und es war sehr schmerzhaft. Jetzt habe ich etwas angst.”
Cindy lachte. Dann spruehte sie mich ein, puderte kraeftig nach und machte sich sofort an ihrem bottig wax und ihren spachteln zu schaffen.


“Haben sie etwa rasiert?”, sagte Cindy etwas vorwurfsvoll, als sie ueber meine beine strich. Ohne meine Antwort abzuwarten fuegte sie hinzu: “Das ist aber nicht gut, Frau Mueller.”

Ich wusste nicht recht, was schlimmer war – dass sie mich mit meinem nachnamen ansprach oder dass sie mir eine ansprache hielt. Ich wollte im angesicht des waxes eh schon laengst wieder gehen. Beim geruch des gelben zeugs hatte bei mir sofort der pawlov’sche reflex eingesetzt. In form von fluchtgedanken.
Waehrend cindy mit ihrer nase sehr nah ueber meinem schambein hing und einzelne haare mit einer pinzette auszupfte, fragte sie: “Und? Gucken sie heute auch fussball?”
“Ja. In so einem hotel. AAAU! Mit freunden”, erwiderte ich zuckend und schweissgebadet. Mehr fiel mir zum thema nicht ein und ich gab mich wieder voellig dem schmerz hin. Ich fand es eh eine frechheit, dass die frau mir ein belangloses gespraech aufdruecken wollte, waehrend sie sich sadistisch in meinem intimbereich austobte.
“Jetzt halten sie mal bitte ihre pobacken auseinander.” Cindy sagte das so, als waere es das normalste auf der welt.
Wie bitte? Wie sprach diese frau mit mir?
Soll sie doch selber meine pobacken auseinanderhalten!!
Aber cindy meinte es ernst. Davon hatte man mir noch nicht erzaehlt. Niemand. Niemand hat mir jemals gesagt, dass man beim intimwaxing seine eigenen pobacken halten muss! Ich witterte einen skandal. Wenn niemand drueber redet, dann kann das ja auch nicht koscher sein. Ich verfluchte den rasurzwang und hoffte, dass haarige beine und poritzen irgendwann zu meiner lebzeit nochmal in mode kaemen.
Als ich mit den haenden auf meinem arsch und dem gesicht in die liege gedrueckt sabbernd da lag, fragte ich mich, wer es jetzt eigentlich schlimmer hatte: Cindy oder ich? Das half mir etwas meine aggressionen von cindy anzuwenden und auf die welt im allgemeinen umzuleiten.
Als cindy nach 40 minuten endlich aufhoerte war ich fix und foxi. Immerhin hatte ich eine jogginghose an (man lernt ja dazu), aber dann mit dem rad zu fahren stellte sich ebenfalls als nicht sehr sinnvoll heraus (beim naechsten mal also bahn).

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2 Comments

  1. lotterrr

    danke fuer den reminder. ich denke immer an dich, bevor ich mir einen ruck geben und zum waxing gehen will, und dann tu ich es nicht.

    wieso bist du bloss wieder hin? war es die verblassende erinnerung an das ausmaß der schmerzen? oder war das ergebnis so brilliant?

    • judojule (Author)

      hmm. nee. nichts vergessen, aber einen gutschein gehabt zum einloesen. ergebnis ist so la la. ich glaub ich probier jetzt mal dieses epilieren.

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